Luft geschlossen, in eine stärkere, durch die man höher atmete und rascher verbrannte. Sie hatte keinen Blick für das Haus, in das sie einzog, für die Diener, die sie begrüßten. Wozu standen sie noch da? Schickte er sie nicht weg? Endlich: die Arme durften sich öffnen.
Aber Pardi bemerkte Blumen mit Karten, der Haushofmeister meldete das Diner, und wie sie sich setzten, kam ein Fremder.
„Mein Freund Valdomini,“ sagte Pardi.
Lola erstaunte: „Sein Freund?“ Glückwünsche und Komplimente nahm sie hin und dachte: „Also gut, das ist abgemacht. Was noch?“ Der Fremde setzte sich mit zu Tische, man mußte ihm zuhören, sich an eine Menge verschollener Personen, dahinten gebliebener Angelegenheiten erinnern lassen. Was konnte dieser auch wissen? Doch sprach er gut; Lola lachte mehrmals; unwillkürlich trat sie einige Schritte aus ihrer Welt heraus.
Wie er dann in Pardis Begleitung fort war, besann sie sich auf die Wirklichkeit, auf das einzige Wirkliche. In zwei Minuten hatte sie das Kostüm gewechselt, und die Hände verschränkt im Nacken, während die Schleierfalten um sie her schaukelten, ließ sie sich auf die Ottomane fallen. Bereit. Jetzt schloß das Tor sich hinter dem Fremden, Pardi war schon auf der Treppe, schon vor der Schwelle. Sie war bereit. Sie lächelte. Horch! … Nein, noch nicht … Immer noch nicht? Das Kammermädchen gab Antwort:
„Der Herr Graf ist mit dem Herrn Fürsten fortgegangen.“