Mai wußte schon durch Germaine, Lola sei schlechter Laune. Zögernd kam sie herein.
„Bist du fertig? Mein Gott, hast du mit den Sachen herumgeworfen! Die letzten Haare wirst du dir noch abbrennen!“
„Mach mich nicht ganz verrückt, ich bitte dich, Mai!“
„Dort liegen diese dummen Bücher! Du hast gewiß wieder gelesen, und dann kommen die Kopfschmerzen.“
„Ja, ich habe gelesen.“
„Sie liest, Pardi! Kommen Sie doch herein und schelten sie! Sie ist ein wahres Kind.“
„Sie sind schlecht angezogen,“ sagte Pardi sofort. „Sie müssen sich noch einmal umziehen.“
Lola fuhr auf.
„Was fällt Ihnen ein!“
„Wenigstens müssen Sie das Halsband anders stecken, es liegt in Falten. Auf den Schultern haben Sie übrigens zu viel Puder.“
„Das ist nicht Ihre Sache. Erwarten Sie mich im Salon! Hätten Sie sich früher vielleicht erlaubt, mein Zimmer zu betreten?“
„Hier ist es etwas anderes. Ich bin für Sie verantwortlich.“
„Ach ja, ich kompromittiere Sie! Warum aber sagen Sie Mai niemals etwas?“
„Ihre Mama ist tadellos angezogen.“
Mai konnte ihren frohlockenden Blick nicht mehr zurückholen. Lola hatte ihn aufgefangen und wandte sich stumm weg.