mit unseren eigenen Erlebnissen geht. Sie dachte: „In ihm fließt alles durcheinander, wie sonst nur in mir selbst. Von den anderen Menschen hat man doch immer einen kurzen, klaren Abriß.“
Sie versuchte ihn abzutun: „Er ist widerlich kompliziert. Er kennt keine unmittelbare Regung. Niemals könnte er lieben.“
Bei Pardi wußte man wenigstens, was vorging: die einfachsten Triebe wirkten, das Leben war frischer, ursprünglicher. Man gab sich nicht von seinen Stimmungen Rechenschaft, und nicht von denen der Landschaft, durch die man ging: man bewunderte darauf los, man hörte mit grundlosem Lachen Komplimente an, die aufs Geratewohl gemacht wurden. Man trat in die Bauernhäuser, war mitteilsam, furchtlos und menschenfreundlich. Man grübelte nicht über Almosen. „Wie sehr sehnte ich mich in meiner schlimmsten Verlassenheit, unlängst auf dem Meer, nach dem Gefühl menschlicher Gemeinschaft, nach einfacher Liebe zu Menschen!“ Hier war das Wohlwollen, das aus Stärke hervorging; waren entschlossene männliche Meinungen, die aus der Frau keine große Frage und nicht viel Federlesen mit ihr machten. Manchmal ließ man sich das gern gefallen, auch wenn man widersprach. Man brauchte sich selbst nicht gar wichtig zu nehmen und hatte es leichter. Warum nicht in diesem warmen Lebensstrom dahintreiben?
Und doch störte es sie in Pardis Gesellschaft, daß sie einen Selteneren, Wertvolleren in der Nähe wußte. Sie wehrte sich. „Ich bin doch jung.“ Und