hielt mich nur, um zu schreiben; alle Sinne darbten; und über jedes Bild, das halbfertig auf einer Seite stand, erwartete ich, daß sich der schwarze Vorhang senke.“
Lola horchte, was ihr eigenes Leben zu ihr spreche: ihr Wanderleben mit seinen Lockungen, seinem Taumel und, mitten darin, dem entrückten, gefeiten Flecken, den das vertrackte Genie der Branzilla mit Zauber geschlagen hatte. Aber Lola war fortgerissen worden; etwas wie ein schwarzer Vorhang hatte sich gesenkt; und man wußte nicht mehr, was kam.
„Ich verstehe,“ sagte sie, — indes er schloß:
„Und eines Tages war’s aus. Mein Trieb, zu gestalten, ward lahm; das Chaos, dem ich hätte Formen entreißen sollen, hob sich dampfend, und tote Wände umstanden mich. Ich ging hinaus … Wohin? Wo ist ein Elixier, stark genug zur Belebung eines so sehr Ernüchterten? Nicht mehr in dem Italien, das ich einst feierte. Ich gehe noch hin, weil ich Erinnerungen und Gewohnheiten habe; aber mir ist, als hätte ich im geheimen immer ein wenig Verachtung bewahrt für die schwungvolle Sinnlichkeit dort unten. Sehe ich jetzt Bilder der Venetianer wieder, befremden sie mich: in einigen Monaten haben sie mehr gealtert, als während der vierhundert Jahre seit ihrer Erschaffung. In ihnen ist niemand mit sich allein; kein Leiden geschieht darin ohne Zuschauer: was gehen sie einen an, der bei Festtafeln und geschmückten Freunden kein Genügen fände? Das kunstlose Träumen meiner Kindheit verlockt mich wieder. Die Sehnsucht nach