göttliche Liebe hingebreitet sehe: kurz, dem diese Nacht voller Täuschungen in Wahrheit beseelt sei. Warum, fragte Lola, solle sie täuschen.
„Können wir uns von ihr nicht überreden lassen, an die Seele zu glauben? Sogleich wäre alles besser.“
Besser? Was? Wenn man endlich tot sei, nicht gründlich tot zu sein? Neue, fragwürdige Abenteuer gewärtigen zu müssen? „Der wäre mit seinem Ich verdammt zufrieden, der ihm Unsterblichkeit wünschte“ … Im Sprechen aber bemerkte er, daß er aus der Erinnerung spreche und, was er vorbringe, zu dieser Stunde nicht mehr ganz begreife. Er hörte auf, bevor er zu Ende war.
Lola dachte ihres einstigen Glaubens an die unendliche Höherentwickelung des Einzelwesens, sein Besserwerden von Stern zu Stern, — und zum erstenmal seit jenem erschütterten Lebensalter gab das Andenken an diesen Gedanken ihr mehr als mitleidige Sehnsucht: fragte sie wieder nach seiner Möglichkeit.
„Wenn wenigstens ein beseeltes All mich aufnähme! Nicht ich würde noch von mir wissen; aber vielleicht das All?“
Er hatte eine Entgegnung bereit; aber wie er den Mund öffnete, merkte er, daß sie ihn ekele: so verbraucht war sie in hundert Gesprächen, so plump blieb sie zurück hinter dem, was hier erlebt ward, von ihm und der Frau neben ihm. Er fürchtete sich, an ihren Geist zu rühren; er murmelte:
„Wir sind beschränkt; wir sehen nicht voraus,