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Page:H.M. Venus.djvu/87

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wandelten, noch atemlos, an ihr vorbei und betrachteten sie. Hinter ihr reckten sich hundert Köpfe. Dann kam Don Saverio und führte sie in den Reigen. Sie fetzte im Gehen eine Hand auf die Hüfte. Bei jedem ihrer Schritte zeigte sich ihr Schenkel in der Öffnung des kurzen Chitons, und von dem licht und grün schillernden Unterkleid knapp eingewickelt, formte er sich, ließ seine Muskeln spielen und schien zu atmen, wie ein erstaunliches und lockendes Meergeschöpf, das herbeirollte in einer durchsichtigen Welle. Alle suchten es, verloren es, zogen ihm träumend nach, gewiegt auf erschlaffenden und aufstörenden Takten wie auf einem lauen Meer voll Phosphorglanz.

Ringsum duftete es. Düfte, verborgen im Holz der Möbel, in den Bezügen der Wände, sickerten heraus. Die Frauen, in schlanken, pflanzengleich aufgeblühten und fchlangenhaft raschelnden Roben, mischten wie in Kelchen die sie mit blau geäderter Hand lässig dargeboten hätten, die Düfte aus Haaren, Miedern, Fleisch, Blumen. Von Blumen war der Saal durchkränzt. Sie schwankten von Säule zu Säule, sie neigten sich, bebten mit den Tänzerinnen, deren Schultern sie streiften, und erhitzten sich wie sie.

Die Herzogin blieb in der Mitte, sie drehte sich langsam zwischen vier Säulen, die Oleanderblüten umglühten und umschaukelten. Sie legte weich den Kopf zurück; der schwere Haarknoten stand ihr steil im Nacken, und sie starrte glänzenden Auges in des Prinzen glückliches Gesicht. Er plauderte, lispelnd, in den mild verhaltenen Tönen seiner gewölbten Brust.

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