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Page:H.M. Venus.djvu/279

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Sie saß in seinem kleinen Salon. Es fielen die Namen einiger ehemaliger Bekannter. Der Doktor versicherte von dem einen, er sei am gebrochenen Vaterherzen gestorben, von der andern, der Tod sei ihr gesandt, um ihr größeres Leid zu ersparen. Die Herzogin meinte gereizt: „Wie fest muß er mich noch mit dem harmlosen Leben verbunden glauben, um mir solche Wohlgemeintheiten zuzumuten! Er selber, unter seinem Barett aus schwarzem Sammet, mit seinem schön geschnittenen weißen Bart, denkt an kein Abdanken.“ Dann berichtete sie von ihrem Leiden.

Und auf einmal war der Weltmann ausgemerzt aus dem scharfen, tiefen Gesicht des Arztes. Er hörte zu, das Kinn in der Hand. Sein Blick streifte manchmal, verschleiert, ihre Augen. Er schob aus dem Hintergrunde tastend irgend eine kleine Frage vor, die ganz harmlos klang; und doch stak sie voll Unheil. Die Herzogin merkte es gar nicht; er wunderte sich über die Kälte ihrer Stimme. Schließlich erklärte er eine Untersuchung vornehmen zu wollen. Während sie sich entkleidete, sagte er sich im Nebenzimmer:

„Die da schert sich den Teufel um ihre Gesundheit. Sie weiß so gut wie ich, daß das keine vier Worte mehr lohnt. Sie will etwas anderes. Wir werden’s schon erfahren … Welch eine prachtvolle Zerrüttung! Ah! sie ist Weib gewesen ohne Schonung, bis ans Ziel. Wenn viele den Mut dazu hätten, wäre unsereiner brotlos. Gleichviel, ich bewundere sie. Und wäre ich Weib: so möchte ich enden!“

Einstweilen aber war er’s zufrieden, vielen Frauen

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