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Page:H.M. Venus.djvu/20

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von Säften. Sie sah das Leben schwindelnd aufschießen in leidenschaftlichen Garben, gleich dem Wein.

Dann dröhnten die Lavaquadern der Stadt. Das Wirtshaus im Hintergrunde eines Hofes voll Gerümpel und lachenden Volkes war hell, blau gestrichen, mit weiten Zimmern und hallenden Fliesen. Sie fragte, wo sie sei: „In Capua“.

Prosper, die Kammerfrau und der Koch langten nach ihr an und bemächtigten sich der Küche. Es war kein Fleisch in der Stadt; aber es gab Fisch, gekocht und in Ol, gebratene Artischocken, frisches Brot, einen Eiergrog, große Feigen, berstend und schmelzend, und uve stelle: die ersten Trauben.

Später lockten sie die Gassen, die langen, fröhlich schallenden. Der Fluß der Freude brauste durch sie hin und hell hinaus ins Land. In den zerbröckelnden Vorhöfen der gespreizten und leeren Kirchen wartete auf den mit Sonne Gesättigten ein stiller Schatten. Vignen rankten auf flachen Dächern. In vergitterten Gärten voll hoher Kameliensträucher pickten Hähne aus Scharlach und Kupfer. Schwarzsträhnige Knaben, braunblaß und mit großen umränderten Augen lagen auf den Schwellen seltsam umrahmter Portale. Vor ihnen schrie das weiße Pflaster, hinter ihnen, aus der Finsternis des Hauses, blinkte es von Kesseln rot.

Und dann stand sie am Fluß und am Brückenkopf und sah die beiden jenseitigen Pfeiler verloren und machtlos wie zwei Menschen, vor dem furchtbaren Meer blauen Himmels und der grünen Erde übermächtigen Fluten. Es brach herein zwischen ihnen,

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