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Page:H.M. Venus.djvu/178

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schon die Thränen quellen, — eine, die in grauem Gewaude alle Lieder verlernt hat, und deren schlaffen Fingern der geflochtene Korb entfällt, mit den letzten Früchten, die halb verfaulen; — eine, die neben der Liebe mit gebrochenem, am Boden schleppendem Flügel, in Thränen ausbricht?“

„Ich will weinen,“ sagte sie. „Lausche darauf, ob nicht in meinem Weinen eine blasse Nymphe steht und eine Schale ausgießt, Tropfen für Tropfen.“

„Bist du eine, deren schwingende, nasse Glieder sich in blanken Marmorplatten spiegeln, und deren Tanz von den glühenden Blicken der Männer durchwühlt wird, — eine, die auf Blumen hingewälzt, und umdampft von Wein und Blut unter der Orgie verröchelt?“

„Soll ich tanzen? Hüte dich, daß nicht aus jedem meiner Tritte eine Mänade aufspringt, und dich zerreißt!“

„Bist du..?“

„Halt! Du hast es fchon erraten, ich bin die Courtisane, man nimmt mich, alle haben das Recht dazu; du nicht weniger als alle.“

„Aber ich will wissen —“

„Mein armer Bruder du mit Traumaugen! Siehst du denn nicht, daß ich die Frau bin und nichts weiter? Schau nur, meine Hüften winden sich wie Sirenen auf der Flut. Hör’ nur, in meinem Lachen sind viele Vogelstimmen, und in meinem Schweigen summen warme Bienen. Wenn meine Haut erschauert, ist es wie das Rinnen des Baches und wie eine bewegte

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