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Page:H.M. Venus.djvu/133

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Aber schon gegen Abend kam Muzio.

„Hoheit, ein neuer Mangel an Vertrauen! Wodurch habe ich ihn verschuldet? Sollte es denn wahr sein, daß die Großen keine geraden Diener dulden?“

Er richtete sich edel auf, sein blankes Röckchen krachte in den Nahten.

„Hätten Eure Hoheit mich der Fage gewürdigt, ob wir die Polizei in unsere Sachen mischen sollen, so hätte ich, wahr wie immer wo lügen ohnehin unnütz wäre, Eurer Hoheit geantwortet: die Polizei würde unsere Sachen nur verwickeln. Denn sie würde nichts thun wollen, und müßte doch so thun, als ob sie etwas thun wollte … Aber ach, Eure Hoheit haben mich dieser Frage nicht gewürdigt. Statt meiner haben Sie einen andern ausgesandt, einen fremden, uns verdächtigen Menschen, den die Polizisten natürlich gleich festgehalten haben. Ein Glück, daß sie nur mich von dem Vorfall in Kenntnis setzten und nicht auch Seine Excellenz den Prinzen. Ich habe die Behörde um Schweigen ersucht Seine Excellenz würde durch die wenig liebevolle Handlungsweise Eurer Hoheit einen geradezu gefährlichen Kummer erleiden.“

„Das hätte mir von Herzen leid gethan,“ erwiderte die Herzogin, Ich will es also das nächste Mal besser anstellen, so daß es gelingt. Dann muß Seine Excellenz eilen, sich in Sicherheit zu bringen, und hat kaum noch Zeit, um mich zu weinen.“

Muzio sagte:

„Ich werde es für ihn thun: für den Unglücklichen, der eine solche Frau besaß. Denn es ist ein

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