„mich is das man puttegal, wer für die Mädchen das Abendbrot bezahlt. Die schungen Herrn haben noch eigens Wein bestellt, mehr kann unsereiner warraffig nich verlangen. Wenn ich meine Kunden vorn Kopp stoßen will, denn muß ich jä woll was hintenvor kriegen.“
Unrat lenkte ein.
„Drum denn, mag’s gut sein. Aber gehen Sie jetzt nunmehr hübsch hinein, Mann, und holen Sie mir den Burschen heraus.“
„Deubel, Herr, gehn Sie selber!“
Aber Unrats Abenteuermut war dahin, er wünschte, er hätte den Aufenthalt der Künstlerin Fröhlich nie entdeckt.
„Muß ich denn da durch den Saal?“ fragte er mit Bangen.
„Tjä, das is woll nich anders, un denn in die Stube daachter, wo hier das Fenster von zu sehn is mit die rote Gardine vor.“
Er ging einige Schritte mit Unrat gegen den Hintergrund der Diele und zeigte ihm eine ziemlich große, von innen rot verhängte Scheibe. Unrat wollte hindurchspähen; inzwischen kehrte der Wirt mit seinem Bier an die Saaltür zurück und öffnete sie. Unrat eilte herbei, mit ausgestreckten Armen; er bat, mit dem Ausdruck der Not.
„Lieber Mann, so holen Sie mir doch den Schüler heraus!“
Der Wirt, schon drinnen, wendete sich unwirsch um.