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Page:H.M. Professor Unrat.djvu/266

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„Gnädige Frau? Sieht man sich mal wieder?“

Sie zwang sich, indem sie sich wendete, zu anmutiger Langsamkeit in der Bewegung.

„Ach? Herr Lohmann? Sind Sie auch wieder im Lande?“

„Wenn ich dadurch nicht Ihr Mißfallen errege, gnädige Frau?“

„Wieso denn. Aber wo haben Sie bloß Ihren Freund gelassen?“

„Sprechen Sie vom Grafen Ertzum? Nun, der hat seine eigenen Wege … Aber gehn wir nicht weiter, gnädige Frau?“

„So? Und was macht er denn für gewöhnlich, Ihr Freund?“

„Er dient als Avantageur, gnädige Frau. Augenblicklich weilt er auf Urlaub hier.“

„Ach nee, was Sie sagen. Is er denn noch so nett wie früher?“

Daß Lohmann auch gar nicht aus seiner Ruhe kam, obwohl sie sich immer nur nach seinem Freund erkundigte. Sie hatte sogar das Gefühl, als machte er sich lustig. Das Gefühl hatte sie auch damals im Blauen Engel meistens gehabt bei Lohmann, und sonst bei niemand. Ihr ward ganz heiß. Er forderte sie auf, in die Konditorei einzutreten. Sie erwiderte ärgerlich:

„Gehn Sie man alleine. Ich muß weiter.“

„Wir stehen schon etwas zu lange an dieser Ecke, gnädige Frau, für die scharfen Augen der Kleinstädter.“

Er machte die Tür vor ihr auf. Sie seufzte

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