Der Mond enthüllte ihm bleich das leere Bett der Künstlerin Fröhlich. Unrat mußte beständig hinsehn; er atmete immer hastiger. Schließlich krümmte er sich und begann zu wimmern. Er erschrak vor seiner Stimme und rutschte unter die Decke. Nach einer Weile beschloß er, ein Mann zu sein; kleidete sich Hals über Kopf noch einmal an und überlegte, wie er die Künstlerin Fröhlich empfangen wollte. Er wollte sagen: „Nun? Ein kleiner Spaziergang, immer mal wieder? Recht so. Trifft es sich doch, daß auch ich nicht müde war und soeben erst wieder heimkehre.“ Eine Stunde lang übte er, rastlos durch das Zimmer schleichend, diese Rede. Da geschah an der Haustür ein leichtes Geräusch; und mit einem wilden Griff warf Unrat die Kleider ab und schwang sich ins Bett. Er lauschte, die Lider heftig zugedrückt, auf das gedämpfte Nahen der Künstlerin Fröhlich, auf das verstohlene Rascheln ihrer sinkenden Röcke, auf das behutsame Krachen, wie sie sich ausstreckte; dann auf ein schwaches Seufzen; und endlich auf das vertraute und liebe Schnarchen.
Am Morgen stellten sie beide sich schlafend. Die Künstlerin Fröhlich entschloß sich zuerst, zu gähnen. Wie Unrat sich ihr zuwandte, fand er ein leidendes Gesicht, das sich zum Weinen verzog. Sie drückte sich an seine Schulter und schluchzte:
„Ach, wenn Unratchen wüßte. Es geht nich alles so wie man möchte, und für das meiste kann man selber nischt.“
„Mags denn sein,“ sagte Unrat trostreich; und sie