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Page:H.M. Professor Unrat.djvu/14

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Hierbei schwoll Unrats Stimme unterirdisch an.

„Sie sind nicht würdig, an der erhabenen Jungfrauengestalt, zu der wir jetzt übergehen, Ihre geistlose Feder zu wetzen. Fort mit Ihnen ins Kabuff!“

Von Ertzum, langsam von Verständnis, lauschte noch immer. Vor angestrengter Aufmerksamkeit ahmte er unbewußt mit den Kiefern die Bewegungen nach, die der Professor mit den seinigen vollführte. Unrats Kinn, in dessen oberem Rand mehrere gelbe Gräten staken, rollte, während er sprach, zwischen den hölzernen Mundfalten wie auf Geleisen, und sein Speichel spritzte bis auf die vorderste Bank. Er schrie auf:

„Sie haben die Kühnheit, Bursche!… Fort, sage ich, ins Kabuff!“

Aufgescheucht drängte von Ertzum sich aus der Bank hervor. Kieselack raunte ihm zu:

„Mensch, wehr dich doch!“

Lohmann, dahinter, verhieß unterdrückt:

„Laß nur, den kriegen wir noch wieder kirre.“

Der Verurteilte trollte sich am Katheder vorbei, in das Gelaß, das der Klasse als Garderobe diente, und worin es stockfinster war. Unrat stöhnte vor Erleichterung, als hinter dem breiten Menschen sich die Tür geschlossen hatte.

„Nun wollen wir die Zeit nachholen,“ sagte er, „die uns dieser Bursche gestohlen hat. Angst, hier haben Sie das Thema, schreiben Sie es an die Tafel.“

Der Primus nahm den Zettel vor seine kurzsichtigen Augen und machte sich langsam ans Schreiben. Alle sahen mit Spannung unter der Kreide die Buch-

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