Kätzchen, lüstern nach sich selber! Und nicht einmal die Genugthuung hat man, es hassen zu dürfen. Es ist zu angenehm — und zu zerbrechlich.“
Clelia bat:
„Meine große, schöne Frau Properzia, glauben Sie doch nicht, ich sei Ihre Rivalin. Nicht wahr, Sie glauben es nicht?“
Properzia wandte dem jungen Mädchen einen leeren, düstern Blick zu und schwieg.
„Ich habe ja mit Maurice gebrochen,“ sagte Clelia. „Sie wissen es doch. Wir passen gar nicht füreinander. Und dann quält es mich, daß Sie ihn lieben und unglücklich sind. Als ich mich mit ihm verlobte, wußte ich es noch gar nicht.“
Siebelind spitzte die Ohren.
„Welch süßes Stimmchen,“ meinte er. „Und sie streichelt der großen Frau die Hände und küßt sie. Wer ihr jetzt sagte, daß sie fest entschlossen ist, Mortœil zu heiraten, würde sie geradezu überraschen.
„O, ich könnte es nicht ertragen,“ versicherte Clelia, „über Ihr Unglück hinweg nach meinem Glücke zu greifen! Nehmen Sie ihn sich, wenn Sie ihn haben möchten, meine schöne Frau Properzia … Ich erzähle Ihnen eine Geschichte, in der es so zugeht, wie Sie gewiß wünschen. Hören Sie nur, sie handelt von einem meiner Vorfahren, Venedetto Dolan. Er war Trinitarier, er zerbrach die Ketten der Sklaven. Aber einmal brachte er aus der Berberei eine Sklavin mit, deren Kette konnte er nicht lösen, weil er selbst darin gefangen war. Wie hat er sie lieb gehabt! Er dachte