„Ich meine allerdings, wir sehen hier mehreren Liebesdramen zu. Clelia ist eine sehr sympathische Heldin…“
„Sie ist duftig, die Kleine, finden Sie nicht? Weil ihr Kopf sich unter großen, weichen, blonden Wellen versteckt, nimmt man kaum wahr, wie ausgearbeitet und feinzügig er schon ist. Noch umtrimmen wir sie mit Mädchenzauber, — sie selbst träumt sehr ungern —, und durch den Goldstaub, den wir eigenhändig um sie herstreuen, erkennen wir noch nicht das Gesicht des alten Wucherers mit seinem grausam abschätzenden Blick und seinen sachverständigen Falten, Aber, Herzogin, glauben Sie es mir: sie ist die rechte Tochter des glatten, unbarmherzigen Trödlers, der Dolan heißt. Den Hang zum Erraffen, Festhalten und Nutzbarmachen, den er an altem Kram bethätigt, sie hat ihn ererbt. Aber sie wird Besitz ergreifen von Menschen!“
„Woher wissen Sie…“
„Sie windet sich, lieblich und spielerisch, an Jakobus hinauf und umklammert ihn. Er merkt es noch kaum. Hier, unter dem aufreizenden Schmuck dieser Säle, wo die große Kunst aus Jakobus herausgebrochen ist, wie aus Daphnes Fingern die Lorbeerzweige, hier will sie ihn einfangen. Für sie ist das ein Rechenexempel. Und gleichzeitig mit dem großen Künstler will sie den Geliebten der großen Künstlerin rauben, und heiratet Mortœil. Man sagt, die Verlobung sei zurückgegangen. Beruhigen Sie sich, sie wird einfach nochmals geschlossen werden. Das ist Clelias zweites