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Page:H.M. Minerva.djvu/337

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was noch kommt; will dich einfach genießen, versunken und zwecklos.“

Sie hörte zu, erstarrt. Er sagte noch:

„Als ich hoffnungslos nach dir verlangte, konnte ich aus meinen Begierden Bilder machen; es war ein Irrtum, daß wir uns lieben mußten … Gedulde dich zehn Jahre: vielleicht, wenn ich kalt und gelassen mich deiner erinnere … Jetzt aber, in diesem Jahr, sind alle Bilder übertüncht. Von Venus weiß ich nichts, ich sehe nur dich — nur dich. Welch Glück! Die Dinge ansehen, ohne sie malen zu müssen.“

Da sie schwieg, fragte er:

„Verstehst du das? … O, wenn du wüßtest, was das für eine Angst ist, kein Ding ansehen zu können ohne die Frage: muß ich das malen?“

Sie hörte ihn gar nicht mehr, sie dachte an Nino.

„Ah! Der hat sie gesehen, die Venus — auf dem grünen Platze, im wehenden Grase. Sein Knabenblick hat in meine Glieder die Säfte der ganzen Erde hineingezaubert. Wenn ich von jeder ihrer Wollüste erbeben könnte! Er würde es mich vielleicht lehren? Er ist so jung … Mit ihm, mit ihm möchte ich jenes schwüle und schwellende Land erreichen.“

Sie verglich ihn mit Jakobus. Ihr Geliebter saß rittlings auf seinem Stuhl, an die Lehne geklammert mit beiden Händen, und die V?ange darauf gebettet, voll Sehnsucht und ohne Mut.

„Ich bin in einer ähnlichen Verfassung,“ erklärte er, „wie damals in Rom, in dem Augenblick, bevor du in mein Leben eintratest. Ich hatte alle meine

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