zu lassen. Ich weiß nicht mehr, was ich seitdem gethan habe!“
Sie vermißte keinen ihrer alten Freunde. San Vacco wurde in Nom festgehalten, Siebelind in Teutschland. Gina war leidend und gab selten Nachricht. Nino schrieb in Kürze und in mangelhaften Wendungen, er arbeite, härte sich ab, und er denke an sie so wenig wie möglich.
Clelia, verbannt aus der Werkstatt ihres Malers, lebte nur noch in den Gesprächen und Briefen, durch die sie die Welt aufklärte über die neue Laune der Herzogin von Assy. Sie verleumdete nicht, sie setzte nichts hinzu; und im Innersten war sie überzeugt, daß sie beschönige. Was ihre Feindin durchmachte, war nicht nur eine Laune. Clelia, alternd und gelangweilt, spitzte ihren Scharfsinn, neben der stumpfen Schweigsamkeit ihres Gatten. Er war von Paris zurückgekehrt, wo er zwei Monate in den Ecken der Salons umher gestanden hatte. Seine Bekannten begrüßten ihn wie einen neu ausgeschifften Provinzler; und sofort fühlte er all die Schwerfälligkeit auf seinem Geiste lasten, die sie ihm zutrauten. Seine abgefeimte Jugend mit all ihrer Überlegenheit war vergessen. Niemand erinnerte sich seiner einst so berühmten Unverfrorenheit auf der Hochzeit seiner Geliebten, des Kusses, dicht unter der Nase ihres Gatten, und des bonjour, bébé, comment ça va. Geschlagen verschanzte Mortœil sich in seinem Palast am Großen Kanal und streckte fortan mit leichenhaftem Stolz die Beine an den Kamin.
Seine Frau saß dabei, in dem weiten, steinernen