einmal das Opfer eines Herzens, eines armen Herzens aus schlechtem Silber oder Blech. Am Tage darauf ist das Herz verschwunden, als hätte sie’s gefressen.‘“
Jakobus richtete sich beim Sprechen hoch auf, kreuzte die Arme und suchte, in hellem Aufruhr, den Blick der Herzogin. „Die unnütze Verderberin bist du!“ Er ließ es nicht laut werden, aber sie hörte es.
„Er verliert die Besinnung,“ sagte sie sich, „Ich werde ihn besänftigen … Nein, ich werde ihn bitten, mich nicht wieder zu besuchen.“
Lady Olympia zog sie in einen Sessel.
„Süße Herzogin, ich unterhalte mich köstlich. Was für eine grausame Madonna Sie sind! Dieser große Meister verfällt in Tollheit, weil Sie ihn lieben!“
„Weil ich —“
„Geben Sie es ruhig zu. Sie lieben ihn und verdammen ihn. Er ist darüber erbittert, — hat er nicht recht?“
„Können wir das ändern? Dort hinten liegt ein Ohnmächtiger, Sie kennen ihn, Milady.“
„Den hab’ ich glücklich gemacht, füße Herzogin, — leider zu glücklich … Er hat keine Liebe auszugeben, er mnß sparen. Das hat er vergessen: daher sein Unglücksfall … Wie wäre es, wenn Sie Ihren großen Maler einfach erhörten. Verzeihen Sie, ich ketzere. Sie sind so sehr Seele, so abgeneigt dem Fleische. Würden Sie’s glauben, daß ich es selber auch gewesen bin? Ich habe eine Musterehe geführt mit Lord Ragg. Man hat es fast vergessen, — aber mein Sohn, ein prachtvoller Boy, keusch und gesund,