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Page:H.M. Minerva.djvu/270

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drei müde Cancanschritte: eine große, ernüchterte und schon halb ins Privatleben zurückgetretene Unkeusche, die Neulingen eine flüchtige Unterweisung gönnt. Die Herren klatschten, Bettina kicherte albern.

„Das ist wirkliche Kunst!“ erklärte Mortœil, aufrichtig entzückt. Die Herzogin richtete den Blick auf die Pallas; sie that es mit Beklemmung. Dann fragte sie sich, achselzuckend:

„Bin ich denn abergläubisch? … Er spricht von einem Gottesdienste, der mein bestes Leben ausgefüllt habe. Aber es war doch nur ein Spiel. Wenn ich es nun satt habe. Um mich her habe ich Dekorationen und Symbole aufgestellt: die Pallas, ihr Tempel, worin ich sie feiere, der Saal, den ich ihr errichtete, die Seelen im Marmor, die Statuen meine Freundinnen, jene dort draußen mit ihrer weißen Drohung, — das alles engt mich ein und langweilt mich. Ich schiebe das beiseite, wie Versatzstücke aus Pappe. Ich will einmal wieder frei sein, völlig frei, und ein neues Land aufsuchen und eine unbekannte Art zu leben.“

Sie rief aus:

„Ein gelungener Scherz, Herr von Siebelind. So plötzlich entdecken Sie Ihre Talente?“

„Das Glück, Herzogin! Das Glück lockt alles Gute hervor, das man in sich hat.“

Er war gerührt, — und das Gefühl, das aus einer in kalter Unzucht verhärteten Maske herausbrach, erregte Grauen, wie etwas wider die Natur. Er faß in einem geraden Sessel, die Beine übergeschlagen, die

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