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Page:H.M. Minerva.djvu/246

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dicken Quasten, und um den Leib eine blauseidene Schärpe mit silbernen Fransen. Es wehte lind, eine rosig beleuchtete Wolke stand über der Punta di Salute.

„Wie süß, arglos und voll kann das Leben sein!“ sagte Ginü. „Am Morgen in der Nähe eines geliebten Bildes weilen zu dürfen oder bei einem Monument, das uns stolz und glücklich macht, als verherrlichte es uns selber; am Nachmittage dort drüben im Garten zu ruhen, wo verwitterte Statuen die dunkeln Lauben mit Fabelsvielen schmücken; tief den Meerwind einzuatmen, und dann zurückzufahren durch die blaue, sonnige Lagune, die frohliche Riva entlang; in einer Gondel ein schönes Gesicht aufblühen zu sehen wie ein unverdientes Wunder, und bei jeder Wendung des Kopfes die glänzende Piazzetta wiederzufinden, rosig und weiß hinter bunten Segeln — wie ein Traum — ein Traum —“

Sie schwieg; ihre Augen sannen, „ein Traum,“ wiederholte sie, und durchkostete das Wort, als hätte sie es eben neu erschaffen. Die Herzogin dachte:

„Ja, das ist das Beste, was ich in der Welt kenne. Und dennoch langweilt es mich.“

Gina sprach weiter:

„Dann bricht die Sternennacht an. Der Säulen portikus der alten Dogana steht verflimmernd weißlich, geisterhaft in seinem dunkeln Spiegel. Ein Kriegsschiff wirft eine Reihe langer Lichter ins Wasser, und der schwarze Schattenriß einer Gondel, mit Weißen Ruderern darauf, die taktmäßig nach vorn fallen,

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