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Page:H.M. Minerva.djvu/220

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Haar ist eine Entweibte, ein abstoßendes Wesen. Was glauben Sie, ich will sie weder in meinem Schlafzimmer noch auf meiner Leinwand. Ich male die Hysterie und das ohnmächtige Laster, ich male den grünlich verquollenen Blick und die unzüchtige Stirn einer Frau Pimbusch aus Berlin, aber niemals werde ich dünnes Haar malen!“

Er tobte.

„Das ist ja ein Stück Wahnsinn,“ meinte sie, und hob die Schultern. Aber ihr graute fast.

„Also darum duldet er Clelia,“ dachte sie. „Weil sie schönes starkes Haar hat … Und wenn ihre Frisur ihm einmal nicht mehr weich und tief genug vorkommt, um einen kalten Kuß hineinzudrücken —“

„Niemals!“ wiederholte er und spreizte sich. „Glauben Sie denn, daß ich unter den Augen einer Frau, die mich körperlich beleidigt, noch hätte arbeiten können ? Wem schulde ich mehr, irgend einem Geschöpfe das sich in mein Leben eingedrängt hat, — oder der Kunst? … Nun, da schauen Sie, wer giebt mir denn recht, wenn nicht die Frau Herzogin von Assy es thut!“

Er kam näher und senkte die Stimme, vertraulich und schmeichlerisch.

„Übrigens halten Sie mich nicht für zu hartherzig. Die Frau ist wirklich nicht unglücklich, sie darf mich ja lieben. Sie darf mir schreiben, Sie darf überall von mir sprechen. Mit den Zeitschriften die meine W erke wiedergeben, läuft sie von einen Salon in den andern. Wenn ich ausstelle, verschenkt sie die Billets,

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