Trauung trete ich in den Salon ihres Elternhauses, unter die braven Leute, die dort versammelt sind. Sie konnen sich vorstellen: unmögliche Fräcke neben Ballroben voller Schleifen. Der Bräutigam tragt Brillen und Favoris wie ein Notar … Ich beachte niemand, ich gehe gerade auf das Mädchen los, küsse es auf die Stirn und sage vernehmlich: ,Bonjour, bébé, comment ça va?‘“
Mortœils Vortrag hatte erst gestockt, dann ward er freier, und die unvorhergesehene Schlußwirkung kam mit meisterlicher Scharfe heraus. Er erläuterte sie durch kurze und elegante Handbewegungen.
„Allgemeiner Aufruhr, Ohnmacht der Braut, Flucht der Hochzeitsgäste, sofortige Aufhebung der Verlobung: Sie sehen das von hier aus, meine Damen. Ich füge hinzu, daß das Mädchen einen armen Coiffeur geheiratet hat. Sie sitzt in einer einzigen Stube in einem fünften Stockwerk und langweilt sich … Beachten Sie, bitte, daß mir nichts daran lag, ob sie damals den wohlhabenden Bürger nahm oder nicht, — ich habe den Auftritt einzig herbeigeführt, um seine Wirkung auf eine feierliche Traugesellschaft zu studieren. Ich brauchte das für eine meiner litterarischen Arbeiten, aus der dann doch nichts geworden ist.“
Er meinte, auf den Gesichtern der Herzogin und der Frau Degrandis den Eindruck seiner Anekdote zu lesen und verbeugte sich leicht.
Gleichzeitig vernahm er hinter seiner Schulter eine zornig erregte Stimme: