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Page:H.M. Minerva.djvu/147

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werden, nicht wahr, Frau Gina? Nun möchte ich selber mich einschleichen unter diese stillen Freunde. Sie werden beide in mein Haus kommen, versprechen Sie’s?“

Gina versprach es. Sie gab sich der neuen Freundin ganz hin, gleich in der ersten Stunde. Die Menschen hatten sie enttäuscht, gestand sie; ihre arme Sehnsucht nach Vertrauen wagte heute zuerst wieder ein Lid zu öffnen.

„Uh! Ich möchte Nino vor ihren Mißhandlungen behüten. Jede seiner Vorstellungen soll ein schönes Bild sein, jeder seiner Gedankengange soll ins Reich der Kunst münden. Wird es gelingen, glauben Sie’s, Herzogin?“

Ohne zu antworten, sah die Herzogin zu, wie der Knabe über des Malers Arm hinweg aus dem Fenster spähte. Seine Augen waren freigemut und allem Leben offen, und sein schwacher Hals durchschlängelt von bläulichen Linien. „Und dann ist er von einer kranken Mutter,“ sagte Gina leise.

Die Herzogin betrachtete ihn noch immer. Auf einmal drängte es sie inständig zu verlangen:

„Gestatten Sie ihm zu leben, zu leben so viel er kann!“

„Aber warum nicht als Künstler,“ setzte sie hinzu. „Nino, nicht wahr, du willst ein Maler werden. Wie wirst du glücklich sein, wenn deine Werke durch die ganze Welt deinen Namen tragen.“

Nino sah sie groß an.

„Ich möchte ihn lieber selbst durch die ganze Welt tragen,“ versetzte er und ward rot.

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