Reihe von Bildern der verzweifelten Leidenschaft eingegeben. Jetzt erwecken Sie in ihr auch noch die Werke der befriedigten, frohlockenden Liebe. Sie Auserwählter inspirieren die größte Künstlerin unserer Tage!“
„Sie glauben?“
„Und Sie verdienen es,“ setzte sie hinzu, und ihr Hohn war so vollkommen beherrscht, daß Mortœil vor Vergnügen errötete.
Einige Tage später sah sie ihn wieder, im Atelier der Bildhauerin. Es war voll von Besuchern, die das fertige Relief bestaunten, mit dem stürmischen Reigen der verdammten Liebenden. Mortœil saß allein, über seine Kniee gebeugt, versunken. Er sah übernächtig aus, seine Augen waren ein wenig glasig. Oftmals stand er auf und drängte sich, mit künstlicher Spannkraft, an Properzia heran, die ihn übersah. Sie war nicht, wie sonst, eine stumme Weiserin ihres Werkes; an diesem Tage hatte sie Geist. Die zufälligen Gaste lauschten ihr, es war ihnen, als hörten sie den Marmor selbst sprechen. Sie sahen sich an, erstaunt darüber, wie sehr sie genossen. Mortœils mühsam gespitzte Bemerkungen blieben unbeachtet. Die Herzogin streifte ihn mit einem Blick; sofort wählte seine Angst sie zur Vertrauten.
„Es ist albern. Ich komme mir wahrhaftig ein wenig aussätzig vor,“ stammelte er. Er faßte sich.
„Was wollen Sie? Ein unglücklicher Tag. Properzia ist Stimmungen unterworfen.“
Aber als sie das nächste Mal wiederkam, fand sie