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Page:H.M. Minerva.djvu/107

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alles dessen, was sie. seitdem gefühlt hatte und erträumt und durchgespielt und zum Leben erweckt. Plötzlich sagte sie:

„Und darauf wurden sie eine große Künstlerin.“

„Darauf ging ich immerzu, immer weiter weg von der Heimat, und bis nach Rom. Ich ward die Magd eines Bildhauers, des Celesti. Er wußte nicht, der Arme, daß ich ihm acht Jahre später sein Grabmal meißeln würde. Bald holte er mich aus der Küche in die Werkstatt und ließ mich arbeiten. Ich wurde gelobt und bezahlt. Ich fühlte, ich sei eine. Aber wenn ich bedachte, was in meinem Grunde war, so saß es dort wie ein schwarzes, rauhes Tier. Niemand durfte davon wissen; ich aber war ihm verschrieben. Es verschaffte mir Ehre und Geld. Und wenn sie mir sagten, ich sei groß, so ward mir düster zu Mut, und so oft ich den Meinigen Geld schickte, meinte ich, sie zu beflecken mit Sündenlohn … Ja,“ sagte Properzia, und starrte mit einem Blick, schwer vom Schicksal, der Herzogin in die Augen — „ich bin eine große Künstlerin, aber auf einem weiten Felde überwältigte mich einmal ein Landstreicher.“

Sie schwiegen.

„Und Ihre Freundin?“ fragte dann die Herzogin. „Sie, die bereit war, ihre Jungfräulichkeit mit dem. Leben zu bezahlen. Was ist aus ihr geworden?“

„Pierina? Sie kennen sie gewiß. Es ist Pierina Fianti.“

„Die so berühmt wurde durch den Bankerott des

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