Mädchenaugen raubte ihr alle Fassung. Der Geliebte schien zu flüstern: „Thu’ mir nicht weh!“ Ein schlürfender Schritt näherte sich, Türkheimer trat ein; sie fand ihn ungewöhnlich hafsenswert.
„Nu, was ist?“ fragte er leise, als er bereits dicht vor ihr stand.
Sie hatte ein unsanftes Wort aussprechen wollen, doch nun flößte er ihr beinahe Schrecken ein, so hoffnungslos unterwühlt, so traurig verfallen fah dieser Mann aus. Die Fettpolster seiner Wangen hingen so tief auf das Kinn herab, daß er die nachlässig gefärbten Kotelettes zu verlieren schien, und auch der kleine Spitzbauch war sichtlich gesunken. Plötzlich entdeckte sie, daß das eingetretene Unglück, falls er davon unterrichtet war, ihn ebenso schwer traf wie sie selbst; das heißt, wenn er die kleine Matzke geliebt hatte. Der arme Mann! Er war nie dazu angethan gewesen, auf andere Weise als durch sein Geld etwas zu erreichen. Und jetzt war es so weit mit ihm, daß er für andere zahlte, ohne selbst noch das Vergnügen genießen zu können, das er bezahlt hatte. Ein Mitleid, durch Verachtung gemäßigt, beschlich sie. Sie erkundigte sich:
„Du hast Verdruß gehabt?“
„Wieso?“
„Vielleicht eine schlechte Börse?“
„Die Börse? Die kann mich lieb haben.“
„Du hast recht, manchmal sind die häuslichen Unannehmlichkeiten wichtiger als die geschäftlichen.“
„Wichtig? Was heißt wichtig?“
Er verlor sich offenbar in Gedanken über den