Jump to content

Page:H.M. Im Schlaraffenland.djvu/443

From Wikisource
This page has been proofread.

haftem Gelächter der jäh enträtselten Dame und von dem Geplapper des Gatten mit den unverletzlichen Rechten.

„Ich hatte also doch noch Illusionen zu verlieren,“ sagte er sich draußen, und der Gedanke erbitterte ihn gegen Frau Pimbusch. Was war das für ein Geschöpf, was für ein Benehmen! Und ihre Ideen! Italien war eine schöne Gegend, die von Briganten unsicher gemacht wurde, nämlich von ein paar Mäusen und von einem Kutscher, der seine Bezahlung voraus verlangte. Dann kam der bekannte schöne Mann, „sehr braun und kräftig,“ mit dem alle Geschichten der Dame schlossen; andernfalls hätte sie sich für tief gesunken gehalten. Ihre Unanständigkeiten waren gerade so philiströs wie bei andern die Prüderie. Aber was konnte man von den Leuten verlangen? Wie einfältig, dort die hohe geistige Korruption der wenigen erlesenen, in ganz Europa verstreuten Genießer zu suchen, wo nichts zu finden war als entartete Dummheit, schlechte Nerven und krankes Fischblut, und wenn es hoch kam, eine mißratene Anatomie wie bei dieser Unglücklichen. Diese Leute thaten, was sie konnten, um alle ihre bürgerliche Moral loszuwerden, und handelten doch kein Spürchen Geist dafür ein. Griseldis von Hochstetten, die hochnäsige alte Jungfer, die es sich erlaubte, die Leute zu verachten, von deren Almosen sie lebte, hatte im Grunde recht; es gab im Schlaraffenland doch nur brave Bürger.

„Was ist Claire Pimbusch, wenn man näher zusieht?“

Andreas antwortete hierauf:

„Eine von Hysterie befallene Buchholz.“

 
433