Klempner und Liebling, die beiden Naturen, in denen die Menschenwürde am tiefsten eingewurzelt war, blickten unvermutet einander an und schlugen die Augen nieder. Liebling hielt noch den Arm erhoben, mit dem er, voll ungeahnter knabenhafter Lustigkeit nach einer umhersausenden Schüssel greifen wollte. Er ließ ihn sinken, zuckte bedauernd die Achseln und wandte sich, als sei nichts geschehen, seiner verlassenen Flasche wieder zu. Klempner schlich beschämt zur Thür. Und ganz allmählich kehrten auch die übrigen zur Besinnung zurück. Einer nach dem andern sah sich um, verwundert, als sei ihm alles unbekannt. Voll Entsetzen bemerkte er plötzlich, daß er sich mitten in einem Tobsuchtsanfall befunden hatte. Dann knickte er zusammen und entfernte sich schweigend, mit schlotternden Knieen, gebeugtem Rücken, Schweißperlen auf der blassen Stirne und seelisch ausgeleert. Der Morgen langte mit grauer, lähmender Geisterhand in das Gemach und fegte sie hinaus.
Andreas trug noch immer die Hausfrau am Halse. Er spürte die schmerzlichen Zuckungen ihres schlanken Leibes, er sah die Beängstigungen, die ihr Magen ihr verursachte, und die grünliche Bläße auf ihrem Gesicht. Von Zeit zu Zeit lallte sie, sinnlos und vom Schluckauf unterbrochen:
„Es wär’ so scheen gewesen.“
Er sagte, so oft ein Hinausgehender ihn mit einem bedeutungsvollen Blicke streifte, gedankenlos vor sich hin:
„Warum nicht?“
Aber in der verbrauchten und melancholischen Luft dieser verlassenen Tummelstätte allgemein menschlicher