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Page:H.M. Im Schlaraffenland.djvu/381

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Un nu müssen Sie mir auch noch die Schreiberei durchlesen. Sie verstehen, vielleicht stimmt es nur teilweise, und wie komme ich ihm vor, wenn Schreibfehler drin sind,“

„Ich verstehe.“

„Warten Sie, ich brenne Ihnen meine Elektricität an, es is hier man ’n bisken duster.“

Sie rückte den Tisch mit der Lampe in seine Nähe und schob ihm, voll Eifer, das Rückenkissen zurecht. Er durchlief flüchtig ihre sorgfältig stilisierten Linien. Voll empörter Gedanken biß er sich auf den Schnurrbart. Darum also hatte sie ihn durch die Üppigkeit ihres Schlafgemaches entnerven wollen, darum ihn den Kopf in ihren Kleiderschrank und in ihre Badewanne stecken lassen! Er sollte, zum Liebessklaven geworden, der Austräger ihrer zärtlichen Botschaften sein. Aber sie unterschätzte ihn. Er, der die Rivalität eines Türkheimer nicht scheute, würde wohl auch einen zu Thaten unfähigen Gemütsmenschen wie Köpf aus seinem Gehege zu vertreiben wissen. „Schlaue Kröte,“ sagte er heimlich, „du wirst niemals an der Brust deines Märchen prinzen ruhen. — Oder vielleicht doch?“ setzte er hinzu. Ein teuflischer Plan begann sich in ihm zu formen. Dazwischen drangen einzelne Sätze der kleinen Matzke in sein Bewußtsein.

„— und sind Sie gewiß edel und hochherzig, was mich ungemein freuen würde.“

„Sie haben es, geehrter Herr, in fo kurzer Zeit verstanden, sich meine Neigung zu erringen, und sind Sie darum gewiß von vornehmer Geburt, ohne es selbst

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