Talenten offen. Schicken Sie uns etwas, und nach zwei, drei Versuchen rechnen wir Sie zu unseren Hausdichtern, die bei den Bühnen natürlich einen Vorsprung haben. Das ist das, was ich Ihnen versprechen kann.“
Die letzten Worte sprach er langsamer, er schien auf etwas zu warten. Aber Andreas sah schon die Spalten des „Nachtkourier“ zu seinem Empfange weit geöffnet. Seine sanguinischen Hoffnungen wurden alle wieder wach, Es ward ihm ganz heiß, und ohne sich zu bedeuken, versetzte er:
„Herr Doktor, ohne die große unverdiente Güte, die Sie mir entgegenbringen, würde ich nie gewagt haben, Sie darum zu bitten, verzeihen Sie, daß ich es jetzt wage: würden Sie mich als Volontär aufnehmen?“
Doktor Bedieners Miene drückte plötzlich tiefe Besorgnis aus.
„Sie irren sich,“ sagte er. „Ich meine es mit den jungen Leuten, die mir empfohlen sind, zu gut, um sie auf die von Ihnen bezeichnete Art kalt zu stellen. Haben Sie die dreißig Unglücklichen gesehen, die dort drüben die Zeit totschlagen?“
Andreas begriff, daß das Fenster im Wartezimmer zu seiner und seinesgleichen Abschreckung angebracht sei.
„Wen Herr Jekuser dort hinsetzt, das geht mich nichts an,“ fuhr Doktor Bediener fort. „Aber ich sehe, daß man dort durch das viele Herumlungern faul und unbrauchbar wird. Wer es am längsten ausgehalten hat, bringt es schließlich zu einer kleinen Anstellung bei einem Provinzblatt. Beschränken sich Ihre Träume darauf? — Nein, mein Lieber,“ so schloß der Chef-