„Was machen Sie da? Ich hoffe doch nicht —“
„Nu, was denn?“
Kaflisch schrieb bereits.
„Daß Sie verraten, was ich Ihnen im Vertrauen erzähle?“
„Im Vertrauen is gut. Wozu erzählen Sie es mir, wenn ich es nicht verraten soll? Und wozu hat Türkheimer es Ihnen erzählt? Natürlich hat er Ihnen angesehen, daß ffie es nicht bei sich behalten können, und das paßte ihm gerade. Sie kennen ihn nicht, er ist eitel wie alle großen Männer und will, daß man seine Thaten ahnt, ohne sie ihm beweisen zu können. Und Sie Meister haben sich eingebildet, er verrät Ihnen aus lauter Gutmütigkeit seine innersten Geheimnisse? Nein aber über euch Dichter! Wenn ihr euch nicht gerade zufällig mit Inspiration vollgesogen habt — die übrige Zeit seid ihr gänzlich ahnungslos!“
Kaflisch war verschwunden. Andreas sah sich nach Türkheimer um; sein gesellschaftlicher Instinkt sagte ihm, daß er nicht versäumen dürfe, dem Sieger in der Stunde des Triumphes unter die Augen zu treten. Beim Denkmal Friedrichs des Großen holte er ihn ein und ging über die Straße im Bogen auf ihn zu, sorgsam bemüht, den Augenblick abzupassen, wo sein Gruß bemerkt werden mußte. Türkheimer winkte ihn leutselig heran.
„Sie schulden mir ’ne Flasche Selterwasser,“ sagte er.
Der junge Mann vermochte nicht gleich zu antworten; Stolz und Glück erstickten ihn. Er blinzelte