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Page:H.M. Im Schlaraffenland.djvu/334

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das gefällt uns allen, nicht wahr, Adelheid? Wenn Sie Trübsal blasen, fallen Sie aus der Rolle. Mut, junger Mann! Morgen haben Sie mit Ihren Papierchen schon was verdient, was wetten? ’ne Flasche Selterwasser?“

Andreas raffte sich aus seinem Schmerze auf, er fagte möglichst unbefangen:

„Lieber um den Preis der Flasche. Ich kann jetzt jeden Pfennig brauchen.“

„Auch gut.“

Türkheimer schüttelte ihm die Hand; er kicherte lange und herzlich, indes er ihm kleine freundschaftliche Schläge auf den Bauch erteilte. Adelheid, die, unaufmerksam und besorgt, fortwährend ihren Platz gewechselt hatte, wollte sich beim Abschied vergewissern, daß er versöhnt und beruhigt sei. Aber er vermied ihren furchtsam flehenden Blick.

Auf der Treppe begegnete ihm Griseldis von Hochstetten, die ihre hochmütige Ruhe eingebüßt hatte. Ihr halblanger, altjüngferlicher Peluchemantel stand offen: sie hastete die Stufen hinauf, mit abwesender Miene, in ihren Tiefen aufgerüttelt, atemlos und verängstet. Andreas, den sie zu übersehen trachtete, grüßte sie mit Nachdruck. Er sagte im Vorübergehen:

Gold Mounts stehen unter Pari, mein gnädiges Fräulein.“

Er atmete höher im Genuß dieser Rache: sein Gemüt klärte sich auf. Es kam ihm angenehm zum Bewußtsein, daß er soeben ein recht eigenartiges Gespräch geführt habe. Wer konnte sich rühmen, gegen-

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