Fast hätte Andreas sich erkundigt, ob die gnädige Frau auch ihrerseits diesem Sport huldige; denn er besorgte ernstlich, Frau Bescheerers mürbe Knochen mochten solchen Anstrengungen nicht gewachsen sein. Doch hielt ihn ein heftiges Erstaunen befangen über all das Ungewöhnliche, daß seit seinem Verschwinden geschehen war, ohne daß er darum wußte. Adelheids leibliche Tochter konnte Hochzeit machen, und die Geliebte sagte ihm nichts davon, so tief waren sie beide in ihrer Leidenschaft untergegangen. Frau Pimbusch hatte recht gehabt, er kam geradeswegs aus dem Venusberg und mußte sich in der bürgerlichen Gesellschaft erst wieder zurechtfinden. Er sah sich um, kniff die Augen ein wenig zusammen, legte den Kopf leicht auf die Seite und schritt ganz plötzlich, als setzte ihn jemand von hinten durch einen Stoß in Bewegung, auf Frau Türkheimer zu. Er verneigte sich und sagte mit gemessener Herzlichkeit:
„Gnädigste Frau, ich bin beschämt, Ihnen erst heute meinen Glückwunsch abzustatten. Ich hatte von der Verheiratung des gnädigen Fräuleins thatsächlich noch nichts erfahren.“
Sie erwiderte:
„Aber werter Herr Zumfee, natürlich sind Sie entschuldigt. Wir wissen ja, daß Sie wochenlang ganz ihrer Arbeit gelebt haben.“
Vielleicht hatte Frau Türkheimer, während sie Andreas’ Huldigung entgegennahm, nicht alle Zärtlichkeit in ihrem Blicke unterdrückt. Wenigstens war dies die Ansicht einiger Zuschauerinnen. Aber die Sicher-