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Page:H.M. Im Schlaraffenland.djvu/178

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er bald vergessen. Er holte die arg zerdrückten Blumen aus der Rocktasche hervor, gab ihnen Wasser und stellte sie auf den Tisch. Im selben Augenblick klingelte es an der Flurthür. Er hielt den Atem an. Nein, diesmal war es keine Täuschung, er vernahm ein Rauschen von Seide.

Frau Türkheimer war fast gar nicht erschöpft. Ganz leicht war sie die Treppen hinangeeilt, sie hatte sie mit dem Herzen erstiegen. Sie trug ein einfaches braunes tilor maäs 6re88 in oovert ooat. So gekleidet konnte sie, ohne gerade ihren Stand zu verleugnen, unauffällig jede Wohnung betreten.

„Ist nicht ein Herr Andreas Zumsee bei Ihnen eingezogen?“ fragte sie die Wirtin. Die alte Mecklenburgerin zeigte sich übellaunig.

„So’n Namen kenn ich nich. Muß mal mein Tochter nach fragen. Zafie!“ rief sie in die Küche hinein.

Es lag Frau Türkheimer wenig daran, auch noch von Sophie gesehen zu werden. Sie sagte hastig:

„Nun, er wird wohl zu Hause sein.“

„Denn seh’n Sie man mal zu!“ erwiderte trocken Frau Levzahn. Sie setzte die Fäuste auf die Hüften und entfernte sich langsam unter dem Geschlapp ihrer Filzpantoffeln, höchst unzufrieden mit dem DamenVerkehr des neuen Mieters.

„Er wird doch zu sprechen sein, wenn er Familienbesuch bekommt,“ rief Adelheid ihr nach, indes sie im Dunkeln nach dem Thürgriff tastete. Ihr Klopfen blieb ohne Antwort. Sie öffnete.

Aber auf der Schwelle fuhr sie erschreckt zurück.

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