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Page:H.M. Flöten und Dolche.djvu/75

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Raum halb öde lag, flimmerten unsicher und rätselhaft die vergoldeten Schnitzereien.

Nur in der Ecke beim Fenster, auf dem einzigen Bilde kreiste rote Sonne.

„Was ist das?“

Und Gemma streckte die Arme durch die lichtdurchsickerte Dämmerung, wie ein Meergeschöpf, das aus der Tiefe nach einem Wunder über den Wassern fragt.

„Das hab’ ich noch nie bemerkt.“

„Weil du noch nie bis Sonnenaufgang bei mir warst. Das Bild erscheint einem nur in dieser Morgenstunde.“

„Ich sehe einen halbrunden Säulengang, und aus seinen zwei Toren speit er Genien mit gespenstigen Flügeln und mit Schlangenschwänzen, kleine Drachen, Ungetüme, die ihre Bäuche aufblähen, und Frauen, große Frauen, die Haare voll reifer, dunkler Früchte, oder die Locken zu Zangen gebogen — Frauen mit langen, schmalen Brüsten wie Tiereuter. Sie tänzeln seltsam, winden Spiele aus Fleisch, nein, aus beglänzten Blüten, in den Farbenwolken ihrer Gewänder, drehen Scheiben aus grüner Luft, und eine Eule glotzt hinein … Ich möchte so träumen,“ sagte Gemma. „Und dort, in der Tiefe

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