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Page:H.M. Flöten und Dolche.djvu/65

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ich geschrieben habe! Ich weiß nicht mehr, wie ich das da gemacht habe. Keine Seite davon brächte ich mehr fertig, ich habe alles Talent verloren!“

Er nahm den Kopf zwischen die Hände.

„Wenn wir fertig sind, das Mädel und ich — wir müssen doch einmal fertig werden! — wie viele Monate Hygiene und strenger Langeweile werd’ ich dann brauchen, bis ich alles wieder gutgemacht habe.

Ob die ahnt, daß sie mich jetzt schon einen halben Roman kostet? Sie ist teuer; aber man glaubt gar nicht, wie hoch Frauen sich selbst bewerten; was sie alles entgegennehmen, ohne sich zu wundern. Das ist bekannt; nur daß man Augenblicke hat, wo man’s neu entdeckt.

Ach was. Eine Menge seelischer Nahrung ziehe ich doch aus der Geschichte. Ich hatte es vielleicht nötig, einmal wieder etwas Starkes zu erleben; man hat sonst nur noch Kunst, die sich selbst befruchtet. Was mir das Mädel genützt hat, werde ich später erfahren. Später…“

Und er bewegte, alle Gedanken wegschiebend, die Hand.

„Ich bin ja zu müde. Was ist im Grunde der Glaube, den sie mir beibringt; der Glaube an sie, das Wunder? Müdigkeit, nichts weiter.

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