Jump to content

Page:H.M. Flöten und Dolche.djvu/145

From Wikisource
This page has been proofread.

Mandal, unter Zedern und vergoldeten Palmen. In der Mitte des scharlachnen Brunnens schlug ein Schwan mit silbernen Flügeln. Sie stand am Rande, nackt, mit lässigen Armen, und einen breiten Gürtel aus getriebenem Gold um die Hüften. Von ihren Brüsten tropfte das Wasser, ihr Fleisch erbebte im Schmeicheln der Abendluft. Rosiger Sonnenstaub umspielte sie; manchmal flog mit schrillem, seltsamem Schrei ein großes gold- und silberblau schillerndes Tier schwerfällig über sie hin.

Lukas’ gekrampfte Finger zerknickten die Büsche, die ihn verbargen. „Ich bin mächtig genug,“ stöhnte er, „ich will sie nehmen.“

Am Abend ging er nach ihrer Kammer. Der Vorhang war zurückgeschlagen, er erblickte sie: Ihre weißen Glieder hingen an der schwarzen Eisenbrust des Gepanzerten.

Lukas füllte darauf seine Säle mit Weibern und seinen Sinn und alle seine Gedanken mit dem Wogen großer Brüste, mit den Schlangenwindungen fleischiger Hüften, mit einem Knäul mächtiger Glieder und dem verzehrenden Lächeln breiter, blasser Gesichter.

Er ersann Martern und teilte sie rings unter die Sklaven aus; seine vorgeschobene Unterlippe

139