„Sie mögen sich hüten! Ich habe ihre Kontrakte, ich werde sie damit vernichten, ohne Gnade vernichten!“
Und er spie in den Brunnen. Dann kehrte er zurück, etwas einwärts auf seinen gekrümmten Beinen; und da er fühlte, daß beim Näherkommen sein Gesicht, er mochte wollen oder nicht, einen bescheidenen Ausdruck bekam, zwang er es zu drohen.
„Bei der Unmöglichkeit, dies genau zu wissen,“ sagte der Cavaliere Giordano, „werden Sie verstehen, meine Herren, wie schwierig meine Lage war.“
„Teufel!“
„Denken Sie sich: ahnungslos trifft man in Parma ein, singt fröhlich drauf los, — um in der letzten Pause von irgendeinem guten Herzen zufällig zu erfahren, daß in der dritten Loge rechts eine geisterhafte Dame sitzt, die darauf wartet, ob man jenen Ton aushält, bei dem vor hundert Jahren ihr Liebhaber gestorben ist. Hält man ihn aus, stirbt man auch, das steht fest. Man erstickt an ihm.“
„Schönes Vergnügen!“
„Und man weiß nicht, welcher es ist! Die Überlieferungen stimmen nicht überein. Es konnte auch das hohe d sein, meine Herren: das hohe d meiner großen Arie ,O bleiche Sterne‘ im letzten Akt der ,Galathea.‘ Aber soll ich auf mein hohes d verzichten? Mit ihm besiege ich jedes Publikum. Jetzt werde ich dafür vielleicht sterben, elend ersticken? Es handelt sich um die Wahl zwischen Leben und Ruhm … Meine Herren, ich war jung, ich nahm den Ruhm.“
„Bravo! Bravo!“
Der Advokat lachte keuchend dazwischen, ohne sich seiner Ungebühr bewußt zu sein, nur aus Aufregung, weil er unter dem Tisch auf einen Fuß gestoßen war, der, wenn nicht alles täuschte, Italia Molesin gehörte. Der Cavaliere Giordano