Mädchen gingen fächelnd um den Karren herum, blinzelten und warteten, daß jemand ihnen etwas anbiete.
„Komm her, Corvi! Es gibt zu essen auch für die, die nichts haben.“
Frau Zampieri, Nina und der junge Mandolini aßen nicht, sie verteilten ihre Vorräte unter eine große Runde von Kindern, — indes Gesellen und Mägde die Hühnerlucia aus ihrer Gasse zogen.
„Sie soll neben dem Advokaten sitzen! Die Hühnerlucia neben dem Advokaten!“
Der Advokat empfing sie mit einer Verbeugung.
„Was denn! Es war Scherz. Neben dem Advokaten ist der Platz des Don Taddeo. Wo ist er?“
„Wie?“ rief Galileo Belotti und versperrte dem kleinen buckligen Schreiber aus Spello die Rathausgasse, in die er entwischen wollte. „Habe ich vielleicht nicht recht? Sie sind buck —“
Er verschluckte das Wort.
„Aber darum sind wir doch alle gleich.“
Und er ging Arm in Arm mit ihm zu Tisch.
„Don Taddeo ist nicht zu finden! In der ganzen Stadt nicht!“
Teufel, ihm war etwas zugestoßen. Was denn! Gewiß schlief er, und man sollte ihn lassen, denn er hatte sich mehr ermüdet als alle andern. Auf die Gesundheit des Heiligen!
Der Advokat führte statt der Hühnerlucia, strahlend und schwänzelnd, Frau Jole Capitani auf den Ehrenplatz unter den Bogen, und an seine andere Seite nahm er den Cavaliere Giordano. Aber man ließ ihn sich nicht setzen.
„Der Chiaralunzi will weggehen, weil in seiner Nähe der Maestro sitzt!“
Der Advokat griff ein.