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Page:H.M. Die kleine Stadt.djvu/415

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„Armen Tonietta“ an der Primadonna und dem Tenor gesehen hatte.

„Es lebe Don Taddeo!“

Die Frauen brachen die Scheu, sie warfen sich über ihn, er bekam schallende Küsse auf die Wangen, stand da mit einem Fleck Röte unter den Augen und einem flüchtenden Lächeln.

„Es lebe der Advokat!“

„Meine lieben Freunde! Da ist der Schlüssel zum Eimer!“ — und er reckte sich hinauf. „Wir haben ihn zurück; jetzt werden wir den Komödianten den Eimer zeigen!“

„Wir werden den Komödianten den Eimer zeigen!“ rief das Volk. Der Advokat drückte den Finger auf den Mund, er schielte nach Don Taddeo. Aber Don Taddeo erklärte hastig, mit Spreizen und Einziehen der Hand, die Komödianten sollten nur kommen, er wolle mitgehen.

„Wie, Reverendo?“ — und der Advokat lüftete mehrmals nacheinander den Hut.

„Welch Heiliger!“ sagte das Volk, indes Gaddi und der Cavaliere Giordano herbeigeschoben wurden. Der Advokat stellte sie dem Priester vor.

„Der Cavaliere ist ein über den Erdkreis hin berühmter Mann, dem die Menschheit für hohe Dinge verpflichtet ist. Der Herr Gaddi aber hat heute nacht an der Spritze gearbeitet wie einer von uns. Sie freilich, Reverendo, der Sie mehr getan haben als alle —“

„Große Sünden“, sagte Don Taddeo rasch und preßte die Hand auf die Brust, „verlangen große Tugenden; und was ich erkannt habe, ist, daß unsere Verdienste eins sind mit unserer Schuld.“

„Ich bin Ihrer Meinung“, sagte der Advokat. „Wir werden immer nur tun können, was wir schulden, und das wenige Gute, das mir zu vollbringen erlaubt ist —“

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