„Und meine Ehre?“ fauchte der Kapellmeister. Die großen Schulmädchen im Chor stießen sich an und kicherten.
Der Schneider sagte kein Wort, aber er blies, wie er es probierte, so stark in sein Horn, daß alle auffuhren. Man lugte hinauf und lachte.
„Still doch, Don Taddeo betet, er bekennt seine Sünden … als ob er welche hätte, der heilige Mann.“
„Signora Eufemia, Eurem Kleinen ist das Chorhemd zu groß.“ „Aber er schwingt den Weihrauchkessel geschickter als Eurer.“
„Woran hast du während des Sündenbekenntnisses gedacht, Scarpetta? Ich habe mich daran erinnert, daß der Advokat meinem Bruder den Schreiberposten in der Unterpräfektur verschafft hat.“
Der dicke alte Corvi brummte:
„Soll es die letzte gute Tat des Advokaten bleiben, daß er mir die Stelle bei der öffentlichen Wage gegeben hat?“
Der Schlosser Fantapiè schüttelte den Kopf.
„Man muß gestehen, daß wir seit vier Wochen nicht immer richtig gehandelt haben. Ich glaubte wahrhaftig, der Advokat habe das Feuer gelegt. Wußten es nicht alle, und war nicht der Advokat für die Freiheit und für die Komödianten? Aber wenn Don Taddeo sagt, daß es ein anderer ist und daß er ihn kennt —“
„Es wird der Engländer sein, denn er ist in aller Frühe abgereist.“
„Du redest Unsinn, Coccola: ein Engländer! Aber ein Landstreicher hat bei Malandrini im Hof gelegen, sagt man; er ist verschwunden.“
„Warum schickt nicht Cantinelli seine Leute auf die Suche! Was tut die Regierung! Bürgerkrieg und Feuer: ah! man kann sagen, daß wir in Not sind, dank unsern Sünden.“
Und da vorn rief Don Taddeo die Hilfe Gottes an. Dreimal