„Man muß den Stolz des Advokaten kennen. Don Taddeo hat seine Macht gebrochen, das macht ihn zu allem fähig. Lieber soll die Stadt untergehen, als seine Herrschaft!“
„Ah! Der Advokat ein Schurke? … Wenn man es bedenkt … Die Herren sind alle Schurken! Man muß sie alle auf die Galeere schicken!“
Das Geschrei der Weiber kam wieder obenauf.
„Der Komödiant! Es ist der schöne! Wir werden ihn mit einer dicken Kette um den Hals sehen!“
„Man merkt, daß er euch nicht angesehen hat! Der Advokat ist es, der Advokat!“
„Vielleicht, daß der Komödiant ihm geholfen hat?“
Der Advokat in der Laube warf die Schultern.
„Da haben Sie das Volk! Sie, den Gennari, mich, es weiß nicht, wen es noch beschuldigen soll.“
Aber der Wirt rückte, den Kopf schief, seitwärts Schritt für Schritt aus seiner Nähe. Der Advokat sah sich um: er war fort. Durch das einsame Dunkel der Laube zuckten Lichter wie rote Schlangen. Zwischen den Blättern erschien manchmal ein aufgerissenes, wild überflackertes Gesicht wie eine höllische Maske. Zum erstenmal heute nacht seufzte der Advokat. Er beugte sich über sich selbst und bedeckte die Augen.
Draußen geschah ein großer Stoß; eine Frau heulte auf, weil die andern sie überrannten.
„Der Komödiant!“ schrien sie. „Was tun denn die Carabinieri? Soll er auch unsere Häuser anzünden?“
Nello Gennari war schon von der Spritze weggerissen, schon umringt und auf einen Tisch geworfen. Sie türmten um ihn her die Stühle, die er selbst aus dem Hause gerettet hatte. Gaddi, Chiaralunzi und der alte Acquistapace mußten die Barrikade stürmen, um Nello zurückzuholen. Bestürzt sah er die sanftesten Gesichter der Stadt, Haß fauchend, auf sich