Sie machten sich auf.
Der Kapellmeister war schmerzlich in sich versunken. Plötzlich wandte er sich mit bebender Lippe an Flora Garlinda.
„Er gefällt Ihnen sehr?“ fragte er.
„Wer?“
„Don Taddeo.“
Sie hob die Schultern.
„Ich bin ein Narr“, sagte er fast laut.
Die Stimme des Priesters brach unvermutet los: hoch, gewaltsam und angegriffen, als habe er schon stundenlang geschrien:
„Ihr haltet euch für Sieger? Wißt ihr nicht, daß Gott manchmal die siegen läßt, die er verderben will? Um so sicherer verharren sie bei ihrem Abfall. Ah! ihr Sieger. Du, der du deiner heiligen Gattin durch deine Verfolgungen ins Paradies hilfst, um selbst zur Hölle zu fahren! Du, der du jeden Tag durch deinen Bauch, der dein Gott ist, dahingerafft werden kannst!…“
„Wie er sich abarbeitet!“ raunte man einander beim Café zu. „Er gleicht einem Dämon. Man kann sagen, daß Achille und Romolo sich opfern für das öffentliche Wohl.“
„Friede?“ — und die Stimme des Priesters überschlug sich. „Ich kenne keinen Frieden mit den Feinden Gottes und seiner heiligen Kirche. Wie? Ich soll den Eimer an einen Amerikaner verkauft haben! Mit den Nonnen habe ich Unzucht getrieben und den Bauern Blendwerk vorgemacht mit einer Madonna, die die Augen bewege! Das schreibt ihr, redet es umher, meldet es Monsignore, um mich in seinem Geist zu vernichten, — und ihr kommt und sprecht von Frieden? Nähme ich ihn an, Gott schlüge mich selbst. Nun aber wird er euch schlagen, euch. Gott, wenn denn ein Wunder nötig ist —“
Don Taddeo stieß beide Arme weit von sich und breitete die Brust hin. Die Abgesandten wichen zurück.