Da Gaddi ehern lachte:
„Ich bin verrückt, wie? Sage mir, daß ich einfach verrückt bin!“ — und er stimmte ein. In den Fenstern ihres Hauses keuchte Mama Paradisi: „Sieh, Geliebter, unser umblühtes Haus“; eine ihrer Töchter schrie blechern über den Platz das Gebet der Tonietta, indes die andere brummte: „Ich habe ein Recht auf eure Weiber, ich bin der Herr.“
„Und meine Frau!“ sagte der Barbier Nonoggi, der herbeihüpfte. „Sie singt schon, seit sie aufgewacht ist: ,Welche Erlösung, nicht mehr von Liebe zu wissen‘, und doch erinnere ich mich nur zu gut, daß sie noch diese Nacht davon gewußt hat.“
Nello schüttelte sich. Die Herren Polli und Giocondi trafen ein und klopften dringend auf den Tisch.
„Einen Vermouth, Gevatter Achille, der Tag wird heiß werden. Siehst du, wie hoch es bei der Konkurrenz hergeht?“
Der Wirt des Cafés „zum Fortschritt“ hob seine schweren runden Schultern.
„Eine Konkurrenz nennt ihr das? Habt ihr, die ihr doch schon fünfzig Jahre in der Stadt seid, schon je gewußt, daß hinter dem Vorsprung des Hauses Mancafede noch ein Café steckt? Das Café ,zum heiligen Agapitus‘: ich habe erst heute meinen Alfò hinübergeschickt, um zu sehen, wie es heißt.“
Und er spie aus. Trotz seiner Verachtung atmete er kürzer als sonst und hatte die Stuhllehne nötig, um seinen Bauch zu stützen.
„Das Café ,zum heiligen Agapitus‘!“ rief Nello hell. „Bekommt man dort Weihwasser zu trinken?“
„Wie viel Geist der Herr hat!“ sagte der Gevatter Achille und kicherte. Nonoggi zog einen Zopf aus der Brust.
„Sie sind ein glücklicher Mann, Herr Nello Gennari. Da habe ich alles, was Sie wünschen. Auch Fächer sind da.“
Nello lachte, ohne zu hören.