Um euch zu versöhnen, werden wir euch beiden einen Vermouth anbieten.“
„Ohne die Herren beleidigen zu wollen, aber dieser Vermouth wäre mir zu bitter. Meine Hochachtung der Gesellschaft! An der Ecke erwarten mich der Tapezierer und mein Schwager Coccola. Wir gehen schon hinauf, Maestro!“
„Wie?“ fragte der Kapellmeister aufschreckend.
Der Schneider Chiaralunzi kam mit seinem Horn und einer Federboa. Auf seiner großen Hand, die er offen hielt, um das zarte Ding nicht zu drücken, und weit von sich streckte, damit es ihn nicht einmal streife, balancierte er sie Schritt für Schritt. Von der Anstrengung war er außer Atem.
„Das Fräulein Flora Garlinda ist fortgegangen?“ fragte er und setzte das Horn auf das Pflaster, um den Hut zu ziehen. Die Boa ließ er nicht aus dem Auge.
„Die Herren mögen entschuldigen, aber wohin ist das Fräulein gegangen? Gewiß bleibt sie wieder lange aus; auch gestern tat sie es, und in der Nachtluft wird sie sich erkälten. Ich will ihr etwas bringen, um wenigstens den Hals zu schützen.“
„Und die Probe?“ fragten sie ihn. Er bedachte und sah die Boa an.
„Ja, die Probe.“
„Sie muß schon ein gutes Stück Weg gemacht haben, Ihre Flora“, sagte der Tabakhändler. Plötzlich stand der Kapellmeister auf. Er war rosig bewölkt und streckte die Hand hin.
„Geben Sie sie mir, Chiaralunzi! Ich bringe sie ihr. Es macht nichts. Ohnedies gehe ich ein wenig Luft schöpfen.“
„Aber — die Probe? Sie sind der Maestro!“
Der Kapellmeister griff sich an die Stirn und setzte sich wieder.