jedem Schrein eine Tafel: „Von Seiner Majestät dem Kaiser von Rußland“, „Von der Stadt Buenos Aires“; und in seinem Schlafzimmer hingen die alten goldenen Kränze, „Vom Maestro Rossini“, „Von Madame Ratazzi“, über allen Wänden und bis auf das Bett des alten Sängers; dies Prunkbett, mit rotem Damast zwischen den vergoldeten Schnitzereien, war ein Geschenk der Kaiserin Eugénie. Frau Camuzzi saß des Abends mit ihm im Café, als einzige Frau unter seinen Freunden. Wenn alle anderen fort waren, blieben sie beide noch sitzen; der Alte wartete auf den Schlaf, und sie spielten Domino.
Er blies sich auf, so oft er mit ihr durch die Straßen ging. Die Grüße nahm er mit bedeutsamem Lächeln an, und auf Glückwünsche entgegnete er:
„Man sieht wohl, der Ruhm ist nicht eitel. Wir berühmten Männer haben vor euch andern dennoch etwas voraus; denn in einem Alter, wo Schönheit und Kraft nicht mehr für uns werben, ist es unser großer Name, der eine Frau von weitem herbeizieht. Dies Geschöpf wäre zugrunde gegangen ohne mich.“
Sie hatte es ihm gesagt, und er war überzeugt davon. Geschmeichelt durch die Macht, die ihm, so spät noch, über ein Leben gegeben war, faßte er eine wahre Zuneigung für die junge Frau. Vor