jetzt. Will sein wie ihr und immer nur arbeiten. Ich liebe nicht nur dich, sondern euch.“
Auf das flehendste:
„Du mußt doch hören, so sagt es dir nicht jeder.“
Jetzt bekam Leni eine Stimme, die Balrich nicht kannte, eine scharfe, entschlossene Stimme.
„Was nützt es. Es dauert zu lange. Es dauert auch so lange wie —“
Balrich erschrak; er begriff, was sie meinte, und schlich hinaus. Da ward von rückwärts seine Hand erfaßt, und bevor er verstand was geschah, lagen auf ihr ein Paar Lippen, und vor sich hingekrümmt sah er den grauen Haarknoten seiner Schwester Malli und ihren demütigen Rücken; Er richtete sie auf. „Heute muß ich nicht mehr beten,“ sagte sie mit ihren grauen Lippen und stampfte eilig davon in ihren Männerschuhen und dem Rock, der gegen ihre knochigen Hüften schlug.
So ging auch er, die Stirn gesenkt, überladen zum erstenmal mit Verantwortung — und dennoch gestärkt durch sie. Er fühlte: Alle helfen jetzt mit, ich schaffe es. Auch sie wird glauben lernen.
Ohne daß er aufsah, verging der Winter. In einer Frühlingsnacht erst — ihm war es warm vom Lernen — er öffnete, halb entkleidet, das Fenster und lehnte sich hinaus, um Luft zu schöpfen einige Züge und dann weiter: da hörte er atmen — atmen ringsum aus