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Page:H.M. Die Armen.djvu/275

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selbst öffnete ihm, zog ihn wortlos bis in das letzte Zimmer und zeigte ihm das Fenster. „Drunten ist der Hof. Du kannst auf das Waschhaus springen und über die Mauer.“ Dann ihm zugewendet, als träte er jetzt erst ein: „Daß du gekommen bist!“ Da wich sie zurück. „Aber du bist grau geworden.“

Sie ließ sich auf einen Stuhl fallen. „Mein lieber Karl!“ sagte sie, die Hand vor dem Mund, „was ist mit dir geschehen.“

Er fragte: „Waren sie schon hier?“ Und da sie nickte: „Ich wollte doch kommen.“

Sie sprang auf. „Ich wußte es! Ich habe dich erwartet, du sollst nun essen.“ Und als sie ihm am Tisch gegenübersaß: „Die ganze Zeit habe ich Angst gehabt, jetzt nicht mehr. Alles ist gleich, solange wir beisammen sind.“

Er hatte gegessen, sie schob ihren Stuhl neben seinen. An seine Schulter gelehnt: „Weißt du noch, wie wir als Kinder in einem umgeworfenen Faß saßen? Es war unser Haus, wir warteten auf den Mann aus dem Wald, der uns holen wollte. Ich hatte große Furcht, aber wie tapfer warst du, ich hoffte nur auf dich.“ Sie machte ihr mit dem Leben bekanntes Gesicht. „Jetzt können wir wieder so spielen. Der Mann aus dem Wald kommt mich zu holen, — oder hat er

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