Strafe. Wie sehr habe ich einst euch geliebt, und das ist nun alles. Wie groß war meine Sendung, und nun die Pfennige.“
Er sah durch den Vorhang, sie kämpften schwer und täglich schwerer. Gegenüber am Hause C hing einer der Zettel, worauf die Verwaltung Stellung nahm zum Streik. Von weitem lesbar ein großes Wort: Erpressung. Arbeiter standen davor, die ersten Tage lachten sie. Vor der Fabrik hin und her gingen Streikposten; sie wurden verhaftet für das Verbrechen, die Arbeitswilligen aufzureizen. Sie mußten im Dunkeln werben, — indes auf offener Straße die Herren ihren Kriegsrat hielten, der Heßling und sein Freund v. Popp. Der Heßling und seine Leute gingen in die Arbeitervillen, dort wohnten jetzt die fremden Streikbrecher, — und brachten ihnen Geschenke. Laßt aber nur einmal zwei Streikende hingehen, das ist Hausfriedensbruch. Die Gerichte haben Arbeit, und hier denken sie: was du tun willst, tue gleich. Ein Arbeiter, vorbestraft, stiehlt eine Wurst, sie kostet anderthalb Jahre. Kleine Kohlenstücke, von den steifen Fingern der Frauen in ihre Schürze gelesen, sind ein halbes Jahr wert.
Grau schlichen drunten die Frauen, am gestreckten Arm Kinder nachschleppend mit hohlen Augen. Wenige Wochen erst, und nicht einer lachte mehr